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…  waren Feinschmecker, besonders die Katzen. Denen konnte man nicht irgendetwas anbieten. Bei den Hyänen war das anders, die fraßen alles, was in Reichweite war, selbst Gebeine und Exkremente. Die Löwen hingegen waren darin etwas eigen. Bei denen mußte es Fleisch sein, mit bloßen Knochen gaben die sich nicht zufrieden.

Unterdessen sinnierte Truman: Was bin ich in den Augen dieser Kreaturen eigentlich? Dieser räudige Bettvorleger von Hund da draußen erhält 6 Pfund Fleisch, täglich, und 5 Pfund zur Strafe! - und mir enthalten sie die einfachsten Mahlzeiten vor. In seinem Innern begann es zu brodeln, vor allem, wenn er an die Gemüseattacke dachte, die in Kürze wieder über ihn hereinbrechen würde. Unwillkürlich begann er zu treten.

„Mr. Truman, wann haben Sie zuletzt eingekauft?“ fragte ihn der Lautsprecher unverblümt.

„Ich weiß es nicht mehr! Ich gehe essen!“ brüllte der Milliardär unbeherrscht.

„Alleine?“ beliebte der Lautsprecher in Erfahrung zu bringen.

„Meistens.“

„Und wenn Sie nicht alleine speisen“, gedachte Perry ihn aufs Glatteis zu führen, „übernehmen selbstredend Sie die Zeche für Ihre Freunde. Bei Ihrer Finanzkraft …“

„Natürlich“, entfuhr es dem Mund des Milliardärs gereizt.

Er rätselte, worauf dieser Mann hinaus wollte.

„Immer?“ hakte Perry nach.

„Natürlich! Es sei denn“, ergänzte Truman süffisant seine Antwort, „meine Tischpartner sind vermögender als ich. Das wäre ein Grund, sie bezahlen zu lassen.“

Was selten genug der Fall sein dürfte, schickte er gedanklich hinterher, und begann schneller zu treten, ohne daß ihm dies bewußt wurde. Irgendwie fühlte er sich seit einigen Tagen so leicht, so beweglich, was er auf die pflanzliche Kost zurückführte. Vielleicht war sie doch zu etwas nutze? Vielleicht entschlackte sie seinen Körper? Zu viel Fleisch, das wußte er, war ohnehin nicht zu empfehlen. Über seine Gesundheit hatte er bisher nie nachgedacht. Immer gegessen, was ihm geschmeckt, stets getrunken, wozu er Lust hatte.

Aber seine Entführer hätten ja nicht gleich in dieses Extrem verfallen müssen und ihn behandeln, als sei er ein Wiederkäuer. Erst am Vortag hatte er seine Stirn befühlt, ob ihm schon Hörner wuchsen. Gewundert hätte es ihn nicht.

Perry dagegen überkam ein Gefühl, als hätte er sich in den letzten Tagen zum Gewissen dieses Geldsacks entwickelt, zum omnipräsenten Gewissen eines Menschen, der das seinige längst verloren hatte, und er bemerkte nur:

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