… Was aber auch daran liegen könnte, daß der Milliardär einen eher eigenen Charakter aufwies.
In den meisten Fällen führten Anrufe, Erpresserschreiben und ähnliches wenigstens zu einer Spur. Hier jedoch tappte der ganze Stab im Dunkeln. Der Stab, das waren er und sein Kollege Detective Mortimer. Nichts Überwältigendes, zugegeben. Sollte sich jedoch eine Spur ergeben, würde das Team aufgestockt, das war klar. Unter Umständen schaltete sich das FBI ein.
Holyfield konnte sich nicht erinnern, in seiner 15-jährigen Dienstzeit jemals einen solchen Fall auf seinem Tisch gehabt zu haben. Ein verschleppter Milliardär ohne Forderung! Meist lagen schon Erpresserbriefe vor, ehe noch die Medien Wind von dem Verbrechen bekamen.
„Mr. Bloom“, sprach er Trumans Anwalt direkt vom Fenster an, „worüber haben Sie gesprochen an jenem Abend bei Johns? Hat er sich über irgendwelche Eheprobleme geäußert?“
Richards Blickt streifte Erika, die senkte ihr Haupt und zählte die Astlöcher im nicht mehr ganz neuen Parkett des San Diego Police Departments.
„Wir haben nur übers Geschäft gesprochen.“
„Nur? Das hilft uns nicht weiter, Mr. Bloom“, fuhr Mortimer dazwischen und erhob sich gleichfalls. „Hat er nicht erwähnt, daß er, während seine Frau auf Hawaii weilt, etwas …“, er blies die Backen auf wie ein Kugelfisch, „ …unternehmen wollte?“
„Ich bin Anwalt, Mr. Mortimer, und unterliege einer Schweigepflicht. Falls Sie das vergessen haben sollten.“
„Wir suchen einen Verschwundenen!“ bellte Holyfield aggressiv vom Fenster herüber. „Wir wären für jede Hilfe dankbar!“
„Was ist mit Geschäftspartnern?“ fiel Mortimer ein.
Richard Bloom setzte sich aufrecht hin, bevor er antwortete.
„In aller Regel führe ich die Verhandlungen. Nur in den seltensten Fällen tritt Mr. Truman in Erscheinung. Bei großen Abwicklungen zuweilen. Natürlich kennen ihn einige Kunden persönlich. Aber keiner von denen weiß um seine Gewohnheiten oder seine privaten Vorlieben. Seine Adresse kennt niemand.“
Eine peinliche Pause folgte.
„Existiert eine Lebensversicherung?“ wollte Holyfield von Mrs. Truman wissen.
Die sah ihn erschrocken an. War ihre Gesichtsfarbe zuvor noch ziemlich rot, so wechselte sie in Windeseile, wie bei einem Chamäleon, in Richtung weiß. Klar hatte Bob eine Lebensversicherung! Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Eine ziemlich hohe sogar. Und wenn sie sich recht erinnerte, war sie die alleinige Nutznießerin. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
2597 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!