… Sie schnappten nach allem, was sich in ihrer näheren Umgebung bewegte. Gleichviel ob gefroren oder nicht. Um die Beute zu verdauen, mußten sie dann unter Umständen warten, bis sich ihre Körpertemperatur ein wenig erhöhte.
In einige Fische stopfte Perry ein Vitaminpräparat, das beinahe alle Zootiere erhielten. Es sollte ihre natürliche Nahrung simulieren, die sie in Gefangenschaft meist nicht bekamen. Beobachtet von einer Zuschauergruppe, darunter zwei kleine Jungs mit Baseballmützen, griff sich der Revierpfleger ein paar Fische und schleuderte sie direkt vor die Schnauzen der zur Familie der Alligatoren zählenden Mohrenkaimane. Mit einer Schnelligkeit, der das Auge fast nicht zu folgen vermochte, schnappten sie sich die Beute, kaum daß sie die Wasseroberfläche berührte.
Einer der Knaben näherte sich und zeigte Interesse am Füttern, was Perry veranlaßte, ihn zu einem Wurf zu animieren. Er bückte sich, nahm einen Fisch aus dem Behälter und reichte ihn dem Kind. Zuerst zierte sich der Bub, den glitschigen Körper anzufassen, als jedoch der zweite Knabe daneben trat, siegte der Ehrgeiz und er langte zu. Der Fisch entglitt seinen Fingern und landete auf dem Betonboden, wo er von Perry rasch aufgehoben wurde.
Beim nächsten Versuch flog der Fisch immerhin bis ins Wasser, was die trägen Echsen zum Schwimmen zwang. Drei dunkle Schnauzen näherten sich dem kieloben treibenden Futtertier, und ehe man sich versah, verschwand es im Rachen des schnellsten der Kaimane. Die Jungs strahlten. Vielleicht sah Perry hier und heute einen seiner künftigen Kollegen stehen. Man konnte nie wissen.
Momentan schienen die Reptilien nicht so hungrig zu sein wie sonst. Am Ende hatte Perry in seinem Eimer zwei Fische übrig, und die brachten ihn auf eine Idee. Im Versorgungsraum wickelte er sie in eine Zeitung und verstaute sie in seiner Tragetasche.
***
Seit nunmehr eineinhalb Wochen war Robert Trumans Tagesrhythmus neuen klaren Regeln unterworfen. Kontakte mit seinen Entführern kamen ausschließlich am Abend zustande, und auch dann meistens nur für wenige Minuten. Das bedeutete, er hatte sich den lieben langen Tag mit irgendetwas zu beschäftigen. Da ihn elektronisches Spielzeug im allgemeinen begeisterte, faszinierte ihn natürlich der Schachcomputer. Er verfügte über eine beachtliche Anzahl von Spielstärken, für jeden Gegner eine passende. Nun war Truman kein Schachexperte, der Computer aber gestattete es ihm, sich zuweilen wie ein cleverer Großmeister zu fühlen. …
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