…
„Es gibt überhaupt kein Lebenszeichen. Weder von Entführern noch von ihm. Das verursacht den Beamten des Departments die meisten Sorgen.“
Kein Lebenszeichen. Kein Zeichen, daß er noch lebte … Erika konnte nun ihrerseits nicht behaupten, sie wäre in besonderem Maße betroffen. Ihr Blick wanderte durchs Wohnzimmer-Fenster in den Garten, über die Umzäunung hinweg, weit auf den Pazifik hinaus, wo in Tausenden von Meilen Entfernung Hawaii auf sie zu warten schien.
Akzeptabel war ihre Ehe nur am Anfang gewesen. Bei ihrer Heirat vor vier Jahren hatte Robert Truman auf einer Gütertrennung bestanden, was bei seinen Vermögensverhältnissen normal war, für sie aber im Falle einer Scheidung keinen auch noch so geringen Vorteil bedeutete. Kinder gab es keine, daher ertrug sie die kulturelle und zwischenmenschliche Eintönigkeit im Hause Truman mit einer stoischen Gelassenheit und amüsierte sich andernorts so gut es ging. Am nötigen Kleingeld mangelte es ihr trotz der übertriebenen Sparsamkeit ihres Gatten nicht, einige Karten hochrangiger Geldinstitute nannte Erika ihr eigen.
Sein vorzeitiges Ableben war ihr nie in den Sinn gekommen. Was aber wäre, überlegte sie, wenn er entführt wurde und seine Kidnapper in beseitigten? Vielleicht waren es Betroffene seines schmutzigen Geschäfts? Sollte der fette Bob verschwunden bleiben, gab es eine Menge Rechtliches zu regeln. Dabei würde ihr Richard Bloom beistehen. Er war der persönliche Anwalt und Freund ihres Mannes und wußte über dessen Vermögen besser Bescheid als Robert selber.
„Bis du noch dran, Erika?“
Natürlich war sie noch am Apparat. Es waren nur die Ereignisse, die sie beschäftigten und zum Nachdenken anregten.
„Was für eine Spritze?“ fragte sie unvermittelt.
„Genau weiß ich es nicht. Man hat angeblich eine in der Nähe des Parkplatzes gefunden, sie wird wohl noch untersucht. Vielleicht war sie von einem Rauschgiftabhängigen.“
Bei Johns? dachte Erika Truman. Sicher nicht dort. Das war eines der exklusivsten Fisch-Restaurants in Oceanside, da trafen sich nur Leute, die der Wunsch verband, herausragend zu speisen. Drogenfreakes hatten dort nichts zu suchen. Nein, nein. Und wenn sein Wagen auf dem Parkplatz zurückgelassen wurde, mußte man von einer Entführung ausgehen. Wer aber kannte ihn von Angesicht? An sich nur einige wenige Geschäftspartner.
„Vielen Dank, Doris. Ich werde heute mittag im Tennisclub sein. Vielleicht behalten wir das Geheimnis noch eine Weile für uns, was meinst du? …
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