A     A     A

… “

Truman fühlte sich eingesperrt, was er seinem Kidnapper erklärte. Heute hingegen machte er einen sehr aufgeräumten Eindruck. Das erstemal seit seiner ‚Einlieferung‘. Perry schien es, als ob er sich mit seiner Situation abgefunden hätte und zumindest zu arrangieren versuchte. Perry zoomte den Raum ein wenig heran, und entdeckte im hintersten Winkel an der Wand eine kleine Vertiefung. Eben dort, wo das Badetuch hing. Truman hatte tatsächlich angefangen zu graben! An jener Stelle, an der die Wand am verwundbarsten war. Dies hatte Perry schon vermutet, war dennoch überrascht, daß sein Gast auch hierbei keine Zeit verstreichen ließ. Darüber hinaus war er neugierig, wie weit Truman graben würde und vor allem – womit? Der Raum enthielt, soweit Perry das überprüft hatte, keinerlei Gerätschaften, die ein Graben hätten ermöglicht. Nicht durch eine Wand hindurch. Womit buddelte dieser Kerl?

„Wie ich sehe“, begann Perry, „vertreiben Sie sich die Zeit hier unten sinnvoll. Das ist schön.“  

Du wirst schon merken, dachte Truman, wie sinnvoll ich mir hier die Zeit vertreibe, du Bastard. Wenn ich durch das Loch in die Freiheit gekrochen bin, vor deiner Tür erscheine und dich zerquetsche wie einen nassen Schwamm. Stattdessen sagte er gereizt, indem er sich umschaute:

„Allzu viele Möglichkeiten habe ich ja nicht! Der Fernseher spielt verrückt, Lesestoff gibt es keinen, also bleibt mir nur dieses Rad hier. Selbst in einem Gefängnis dürfen die Insassen einmal am Tag im Freien spazierengehen!“

Der bittere Vorwurf in der Stimme seines Gastes blieb Perry nicht verborgen. Er betrachtete sich den Dicken, dessen Gesäßbacken links und rechts wie Satteltaschen am Gerät herunterhingen, und stellte fest: Ein fanatischer Spaziergänger war dieser Mensch mitnichten.

„Ich kann gut nachvollziehen“, räumte Perry ein, „daß Ihnen Ihre täglichen langen Wanderungen fehlen, Mr. Truman. Momentan zwingen uns jedoch die Umstände, Ihr gewohntes Fitneßprogramm auf andere Weise zu gestalten. Ich hoffe, Sie akzeptieren den Ersatz.“ 

Auf diese ironische Replik erwartete Perry keine Antwort von dem Waffenhändler. Eher hätte er mit einem erneuten Angebot für dessen Freilassung gerechnet. Ein Gebot, daß sich deutlich vom letzten abhob. Warum nur zeigte sich der Mann so widerborstig? Dachte er im Ernst, durch seine Halsstarrigkeit würde er professionelle Entführer zu einer Aufgabe bewegen? Glaubte er tatsächlich, er könne mit den 100 000 Dollar, die er beim letzten Mal feilgeboten hatte, seine Freiheit erkaufen? …


Diese Seite hat mir gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
2599 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt

Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren