„Nennen Sie mich …Watson.“
Wieso Watson? dachte Truman. Ein seltener Name.
„Einfach Watson?“ fragte er. „Nicht etwa - Ortega, Mr. Watson?“
„Sie dürfen mich auch Ortega nennen, wenn Ihnen das besser gefällt, Mr. Truman.“
Solange der sich ruhig verhielt, hätte er von diesem Fettsack beinahe jede Anrede akzeptiert.
***
Man hätte nicht sagen können, ihre Hand wäre völlig ruhig gewesen, während sie mit Doris, mit Richard Blooms Sekretärin, telefonierte. Denn die war es gewesen, die Erika Truman auf Hawaii von der Tatsache in Kenntnis gesetzt hatte, daß ihr Mann unter mysteriösen Umständen verschwunden war, was sie zu einer verfrühten Rückreise nötigte.
Der Anruf dort war eingegangen, als sie sich gerade mit einem jungen einheimischen Masseur vergnügte, der seine sanften Hände überall zu haben schien. Er trug denselben Vornamen wie ihr Mann, war aber zwei Jahrzehnte jünger, besaß eine Figur wie ein Kunstturner und eine Haut wie Samt, was sie Doris augenblicklich mitteilen mußte. Oh ja, Mrs. Truman war nicht allein des Sonnenbadens wegen nach Hawaii geflogen.
Zum einen wollte die 45-jährige etwas erleben, das sich vom Alltagstrott in San Diego abhob, zum anderen hatte sie diese ewigen Geschäftsessen ihres Mannes satt, bei denen es ausschließlich darum ging, dem Gast hier noch ein paar Prozente zukommen zu lassen, um sie ihm dort wieder aus der Tasche zu ziehen. Dabei langweilte sich Trumans Frau unglaublich, mußte aber zeitweilig ihren Mann zu Repräsentationszwecken begleiten. Sie tat es, aber sie tat es widerwillig. Vom Geschäft selbst hatte sie keine Ahnung, umso mehr verstand sie es, das Geld des Geizkragens zufriedenstellend anzulegen. In Schmuck, Reisen, Kleidern und was das reiche kalifornische Herz noch so alles dringend benötigte.
„Und wo er sich aufhält, wissen sie nicht“, resümierte Erika in das winzige Telefon in ihrer Hand, womit sie auf die vergeblichen Bemühungen des San Diego Police Departments anspielte.
„Die stehen vor einem Rätsel“, erwiderte Doris. „Das einzige, was sie gefunden haben, war eine Spritze, die bei Johns vor der Kneipe lag. Richard und ich sind abgefahren, und Bob muß noch einmal hineingegangen sein. Anders läßt sich sein Verschwinden nicht erklären. Aber bei Johns schwören sie, er wäre nicht mehr herein gekommen.“
„Gibt es keine Forderungen? Von Entführern, meine ich.“
Auch das konnte Doris nicht bestätigen. …
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