…
„Das wird sich gleich ändern“, versicherte Perry dem Mikro. „Worauf hätten Sie denn heute Lust?“
Truman schickte einen Blick zur Tür hinüber, der signalisierte: Auf den Arm nehmen kann ich mich alleine.
Seit über einer Woche befand sich der Milliardär und Waffenhändler nun in dieser mißlichen Lage, hatte seiner Meinung nach mehrere Hektoliter schales Leitungswasser getrunken, tonnenweise Gemüse und Obst verschlungen und sich noch immer nicht daran gewöhnt. Dieses rohe Zeug schmeckte wie Unkraut, aber es war der Hunger, der ihn jeden Tag aufs neue veranlaßte, seinen Magen damit zu erschrecken. Wie sehnte er sich nach einer Pizza, einem Hamburger, einem Steak. Nach einem Stückchen Brot, wenn es denn sein mußte. Salat jedenfalls würde er in seinem ganzen Leben nie wieder anrühren, sollte er diesem Verlies eines Tages entkommen sein.
Die Tüte, die er kurz darauf zum Tisch hinüber balancierte, enthielt neben dem unverzichtbaren Gemüse und dem nicht minder attraktiven Obst zwei Becher Naturjoghurt, eine Zeitung und einen Schachcomputer. Perry vertrat die Ansicht, sein Gast sollte neben seinem Körper auch den Geist ein wenig strapazieren; daher empfand er auch die Zeitung als durchaus legitim.
Für einen kurzen Moment vergaß Truman seinen Magen, setzte sich auf den Stuhl und schlug die San Diego Union Tribune auf. In größter Eile durchsuchte er das Blatt, endlich fand er die Notiz, nach der er so gierte.
,Milliardär Truman seit acht Tagen verschwundenen. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Robert Truman wurde zuletzt am vergangenen Freitag in Oceanside gesehen, danach verliert sich jede Spur. Da bisher keine Lösegeldforderung vorliegt, gehen die Behörden von einem Gewaltverbrechen aus. Eine erste Spur, die in den städtischen Zoo führte, hat sich als falsch erwiesen.’
In den Zoo? Truman suchte weiter. Das konnte, das durfte doch nicht alles sein! Warum nur setzten sie nicht Gott und die Welt in Bewegung, um ihn zu finden? Warum saßen sie tatenlos herum, während er hier unten in dieser Höhle verhungern mußte? Warum vertrödelten sie ihre Zeit mit Zoobesuchen?
„Was wollt ihr von mir?“ schrie er verzweifelt die Tür an.
Seine Finger jedoch blätterten weiter in der Zeitung. Mit einemmal stockte er, sah genauer hin und las:
Wir bitten die Entführer von Robert Truman dringend,
sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Wir vertreten die Ansicht, daß sich ein Austausch …
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