… „Soll ich Ihnen das vorführen?“
Möglicherweise war es eine Art Flucht nach vorne, die er anstrebte. Niemand, der in diese Sache involviert war, hätte so reagiert.
„Auch ich bin kein schlechter Schütze“, rief Dr. Fletcher dazwischen, und sein mahnender Blick traf Perry.
Spontan meldeten sich noch drei weitere Kunstschützen, und diese Art der quasi Selbstbeschuldigung überraschte die Herren der San Diego Mordkommission. Schuldige taten das für gewöhnlich nicht. Die Kriminalbeamten verzichteten auf deren Angebote, ihr Können unter Beweis zu stellen, stattdessen erkundigten sie sich nach dem Verbleib dieses Pete Mailers und erfuhren die Adresse.
„Hat sich ein Mitarbeiter in letzter Zeit ungewöhnlich verhalten oder in besonderem Maße um Medikamente bemüht?“ fragte Detective Mortimer den Direktor und den Arzt, und jeder der Anwesenden konnte es hören.
Dr. Fletcher schaute in die Runde, erneut trafen seine Augen Perry, blieben einige Sekunden auf ihm ruhen und wanderten weiter. Alsdann schüttelte er den Kopf.
„Nicht mehr als sonst“, beantwortete er die Frage des Beamten.
„Das hier mit dem Zoo ist natürlich nur eine vage Vermutung“, gab Holyfield dem Auditorium letztendlich zu verstehen, „aber wir müssen jeder Spur nachgehen. Sollten Sie sich an irgendwelche ungewöhnliche Begebenheiten erinnern, dann geben Sie uns bitte Bescheid.“
Damit war die Versammlung beendet. Für die Kriminalbeamten war der Aufwand um einiges geringer, als wenn sie jeden einzeln ins Verhör genommen hätten. Dabei kam es oftmals zu eklatanten Mißverständnissen, hervorgerufen durch die Anspannung beim Verhör. Manch einer verhielt sich wie ein Übeltäter, obwohl er nichts verbrochen hatte. In der Gemeinschaft blieben die Gemüter cool. Jetzt galt es zunächst, diesen Mailer ausfindig zu machen.
Das Erpresserschreiben hatten sie nicht erwähnt. Denn das kam nach Holyfields Ansicht aus einer völlig anderen Richtung.
***
Die Schubkarre war wieder im Einsatz. Perry verbrachte einige Zeit - und vergoß viel Schweiß - beim Transport von Zementsäcken und Ziegelsteinen. Alles wurde ins Kellergeschoß gebracht, mühsam über die Außentreppe hinabgeschleppt. Wenn er seinen Plan nicht auch wie ein Amateur beenden wollte, dann gehörte das dazu. Dann mußte jedes Detail stimmen. Vor allem die Verabreichung des Beruhigungsmittels.
Es hatte ihn viel Mühe gekostet, die Flasche Bier, die Truman so sehr liebte, von ihrem Verschluß zu befreien und eine geeignete Menge des Medikaments hineinzuträufeln. …
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