…
„Nichts!“ kam von Gary.
„Nichts? Wieso nichts?“ schrie sie ihn an.
„Wir lassen sie warten. Das macht sie nervös“, gab er sich den Anstrich der Professionalität.
Ungeschützt unter der Sonne Mexikos stand Erika und wartete auf das Klingelzeichen. Als das auch nach langen Minuten nicht ertönte, zog sie sich in den Maxima zurück, drehte die Klimaanlage hoch und dachte an Hawaii.
Dieser Masseur Robert, der außer seinem Namen nichts mit ihrem Gatten gemein hatte, war für sie eine Offenbarung gewesen. Wenn man einige Jahre verheiratet war, nahm die Bedeutung der Sexualität zwischen den Paaren ab, das war bei den meisten so. Bei den Männern war das noch stärker ausgeprägt. Die Frauen behängten sich in diesen Situationen mit Schmuck, fuhren schicke Autos, trugen die neueste Mode, flirteten; die Männer spielten Golf. Aber in dieser Hinsicht zählte sie noch lange nicht zum resignierenden Establishment.
Erika Truman verreiste. Und suchte sich an fremdem Ort, was ihr zu Hause nicht mehr geboten wurde. So einfach war das. Und Robby, wie sie ihn nannte, der Masseur, hatte Finger wie ein Magier. Bei dem Gedanken, was er mit ihr alles angestellt, wie er ein Tabu nach dem anderen gebrochen hatte, lief ihr ein sanfter Schauer über den mittlerweile schweißnassen Rücken. Selbst der Klimaanlage gelang es trotz aller Anstrengungen nicht, der Frau in dieser Hinsicht ausreichend Kühlung zu verschaffen. An die idyllische Bucht, wo sie beide splitterfasernackt nach Muscheln getaucht hatten, dachte sie nur zu gerne. Vieles hatte Robby entdeckt, nur keine Muscheln … Und der wolkenumrahmte Mauna Kea war stummer Zeuge gewesen. Ein wehmütiges Lächeln umspielte Erikas Mund.
Das schon bekannte musikalische Intermezzo unterbrach ihre erotischen Träume, und die Hand zuckte nach dem Telefon auf dem Beifahrersitz.
„Mrs. Truman?“
„Ja, Mr. Gustavo?“
„Ist es sehr warm dort unten?“
Natürlich war es warm hier, heiß sogar. Was sollte die Frage? Plötzlich erinnerte sie sich an die Aufforderung dieses Felix’, sich nach dem Befinden ihres Gatten zu erkundigen.
„Wie geht es … meinem Mann?“
Es folgte eine kleine Pause.
„Es geht ihm gut. Und wenn Sie meine Anordnungen weiterhin genau befolgen, dann haben Sie ihn bald wieder im Arm“, lautete Garys Rat.
Im Arm wollte sie ihn nun wieder nicht halten, überlegte Erika. Seit Monaten hatten sie sich kaum berührt, geschweige denn im Arm gehalten.
„Was …
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