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… “

Diese Botschaft wurde von den Anwesenden mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis genommen, bis der Beamte anfügte:

„Bisher.“

Eine unbehagliche Stille griff nach der gedankenvollen Gemeinschaft, um sie wie Kletten zusammenzuhalten.

„Wenn der Entführte“, fühlte Dr. Fletcher nach, „oder sagen wir lieber, der zeitweilig Verschwundene - denn ob es sich um eine Entführung im eigentlichen Sinne handelt, ist ja noch offen - keine Anzeige erstattet, was mag das für Gründe haben?“

Der Lieutenant neigte den Kopf zur Seite und schloß die Lider, als überlegte er. Aber durch die schmalen Augenschlitze hindurch beobachtete er seinen Gesprächspartner. Dieser Veterinär gefiel ihm, er dachte beinahe wie ein Ermittlungsbeamter. Oder wie ein Anwalt.

„Diese Frage haben wir uns natürlich auch gestellt. Nicht nur einmal. Es könnte bedeuten, daß in Wahrheit gar keine Entführung stattgefunden hat. Haben Sie auch Jura studiert, Dr. Fletcher?“ wollte er wissen.

Der Arzt verneinte lachend.

„Nur Veterinär – und Humanmedizin. Es gibt aber einen Juristen in der Familie.“

Fletcher verwies auf den gesunden Menschenverstand und lag durchaus richtig.

„Es könnte sich schließlich auch eine Art … Selbstjustiz anbahnen“, schickte er hinterher.

Holyfield lächelte wissend, genau darüber wurde im Department ausgiebig geredet.

„Wir werden die Augen offen halten, Doktor. Aber solange keine Anschuldigung besteht, solange lediglich eine Vermißtenanzeige vorlag, gibt es für den Staatsanwalt keine Veranlassung einzuschreiten.“

„Demnach ist bis jetzt - offiziell - nichts Ungesetzliches geschehen?“ fragte Nellie Shoemaker besorgt. „Ich meine, aus Sicht des Departments.“

„Offiziell, ja“, entgegnete Holyfield. „Das heißt, es ist ein Erpresserbrief mit einer exorbitanten Forderung aus Mexiko eingegangen, und das erfüllt, wenn er ernstgemeint ist, den Tatbestand eines Verbrechens. Der Betroffene, Robert Truman, hat die Polizei jedoch von ihrer Mitarbeit – ausdrücklich - entbunden und erklärt, alles sei erledigt. In dem Fall hält sich das Department raus. Selbst auf das Schreiben aus La Paz werden wir nicht reagieren.“

Perry, der noch immer am Eingang stand, als wollte er jeden Augenblick die Flucht ergreifen, atmete hörbar aus. Andererseits verwirrte ihn dieses Erpresserschreiben kolossal, es paßte überhaupt nicht in das bisher so friedliche Prozedere. Sein Ausatmen war, wenn man so will, die einzige Gemütsregung, die der Tierpfleger äußerlich erkennen ließ. …


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