… Sie haben sich zerstritten! schlußfolgerte er. Aber warum? Vielleicht über die Höhe des Lösegeldes? Wahrscheinlich waren ihnen 10 Millionen für einen Milliardär zu wenig gewesen. Diese Vielfraße, diese Nimmersatte!
Der Grund für das Zerwürfnis war dem Waffenhändler ziemlich gleichgültig, er wollte sie alle kriegen. Alle. Zuerst die Mexikaner, zuerst war La Paz an der Reihe, das stand fest. La Paz war am weitesten entfernt, und es gab einen Termin zur Geldübergabe. Und anschließend dieser Holmes, der lief ihm nicht davon, dessen war er sich gewiß. Der wiegte sich in Sicherheit. Aber das war eine trügerische Sicherheit, schließlich kannte sein Entführungsopfer seinen Namen. Und seinen Arbeitsplatz.
Fürs erste galt es, das Police Department vollkommen rauszuhalten, das hatte bei seinem Vorhaben nichts zu suchen. Es fehlte noch, daß irgendwelche übereifrige FBI-Agenten in Mexiko auftauchten und ihm in die Suppe spuckten. Von den sieben Tagen bis zur Geldübergabe waren vier verstrichen. Gut, dachte Truman. Drei Tage müßten reichen. Immer wieder zupften seine Finger an seiner Kluft, die alles andere als kleidsam war.
Das Telefon klingelte, seine Frau nahm den Anruf entgegen, was sie in den kommenden Tagen ausschließlich tat.
„Es ist Richard“, flüstere sie.
Bob aber winkte nur ab. Er wollte ihn weder sprechen noch sehen. Sein Anwalt und Freund hatte ihn im Stich gelassen, hatte keinen Finger gerührt für seine Freilassung, auf solche Freunde konnte er verzichten. Mußte er verzichten. Es blieb an diesem Tag der einzige Anruf, wenn man von Holyfields gekränkter Anfrage absah, mit der er sich und das Department in Erinnerung brachte. Truman betonte, daß er auf eine Anzeige verzichtete, daß alles im Lot sei. Und vor allem, daß er darauf bestand, seine Anonymität auch weiterhin gewahrt zu wissen, was ihm der Officer versichern mußte. Denn das stand bei Leuten wie Truman auf der Prioritätenliste ganz oben.
Schließlich erhob er sich wortlos, nahm die Wagenschlüssel, setzte sich in den Bentley, der wohlbehalten in der Garage glänzte, und fuhr zu einem Kaufhaus in La Jolla. Truman mußte sich vollkommen neu einkleiden und sich endlich von diesem lästigen Hosenträger in Form eines Gummibandes befreien.
***
Zwei Tage waren verstrichen, Perry war unsagbar nervös! Um ein Haar hätte er das Fischfutter zu den Waranen geschüttet. Der Grund für seine Aufgeregtheit war darin zu suchen, daß man ihn noch immer nicht verhaftet hatte. …
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