… Mit zitternden Händen öffnete sie den Umschlag.
Der enthielt ein Mobiltelefon und ein Schriftstück. In dem Schreiben stand lediglich: Warten Sie auf den Anruf! Und Mrs. Truman wartete. Es wurde 10 Uhr, ohne daß sich jemand gemeldet hätte. Pausenlos prüfte sie, ob das Telefon eingeschaltet war.
Mit Ferngläsern observierten Felix und seine Leute von ihren Positionen aus die Eingangstür des Motels sowie die Milliardärsgattin, ohne etwas zu unternehmen. Die ‚Postbotin‘ war ihnen nicht entgangen. Hätte sich das Opfer noch in der Gewalt der Entführer befunden, diese Aktion wäre kaum anderes abgelaufen, darüber waren sich die Beteiligten einig. Hier jedoch konnten sie getrost ein etwas höheres Risiko eingehen, auch wenn sie nicht wußten, um wie viele Erpresser es sich de facto handelte.
Obwohl Felix zu gerne wissen wollte, was als nächstes folgen sollte, unterließ er es, die Frau seines Auftraggebers auf ihrem eigenen Handy anzurufen. Er war Profi. Und er wollte sich nicht ausmalen, was passieren würde, hätte er sie gerade an der Strippe und der Erpresser meldete sich auf dem anderen Apparat. Wahrscheinlich würde sie eines der Telefone vor lauter Panik aus dem Fenster werfen. Diese Frau besaß schwache Nerven, diese Frau versagte bei der erst besten Gelegenheit, das wußten alle. Zudem empfand sie für ihren Mann und dessen Interessen nicht das geringste. Das alleine verführte schon zu Unbedachtheiten.
Ein merkwürdiges Summen verbunden mit einer noch seltsameren Melodie schreckte Erika auf! Sie drückte die Empfangstaste und meldete sich brav.
„Mrs. Truman”, sagte die Stimme, die sie vom Anruf in ihrem Haus in La Jolla her kannte und die mit diesem mexikanischen Akzent sprach, „hier spricht Gustavo. Haben Sie das Lösegeld?“
„Ja, Mr. Gustavo“, sagte Erika, „es ist im Kofferraum!“
„Sind Sie alleine?“ wollte der Mann wissen.
„ …Ja …“, log Erika und hoffte innig, daß der Anrufer die anderen Fahrzeuge, die sie selbst vergeblich suchte, ebenfalls nicht entdecken konnte.
„Gut. Fahren Sie zum großen Yachthafen von La Paz. Gehen Sie zum dritten Pier. Dort liegt ein Segelboot mit Namen Dolores. Gehen Sie an Deck und warten Sie! Ende.“
Erika legte das Telefon auf den Beifahrersitz, griff ihr eigenes und setzte Felix von der neuen Adresse in Kenntnis, wie vereinbart. Der war unterwegs, bevor Erika ihren Wagen gestartet hatte.
Aber noch ein dritter Wagen verließ das Gelände des Motels in Richtung Hafen, ein schmutzig gelber Mustang, am Steuer die junge Frau. …
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