… Sie warfen den Anker an einer seichten Stelle, von der aus sie die Siedlung an der Küste hervorragend ausmachen konnten, und warteten. Felix gab ein paar Anweisungen und machte sich mit einem der Männer auf, so nahe wie nur möglich an die Siedlung zu gelangen. Mit sich trugen sie nur Pistolen. Sie wollten den Kurier überwältigen, bevor es zu einem Aufsehen kam. Von Leon und den anderen Beobachtern im Yachthafen hatten sie eine exakte Personenbeschreibung dieses selbsternannten Entführers erhalten, sogar ein paar Fotos hatten jene gemailt. Von der Dame ebenfalls.
Das Warten in der Mittagshitze gestaltete sich als harter Job. Die beiden Männer, die sich der Siedlung bis auf 50 Schritte genähert hatten, lagen flach im Sand hinter Büschen und schwitzten entsetzlich, ausreichend Schatten gab es kaum. Diese Halbinsel war topfeben wie eine Pizza, bot wenig Verstecke, dennoch sollte es ihnen gelingen, des Mannes habhaft zu werden, auch ohne ihre Kollegen. Felix prüfte seine Waffe. Sein Kamerad hatte eine Trinkflasche dabei, die sich allmählich leerte.
Die zwei auf dem Boot verbliebenen Männer packten ein eindrucksvolles Fernrohr aus, installierten es am Ufer und suchten damit die Umgebung ab.
Nachdem Gustavo Rodriguez von seiner Begleiterin am Hafen abgeholt worden war, fuhren sie die Küste entlang nach Nordosten, bis sie nach wenigen Kilometern vor eine Anhöhe gelangten. Sie lenkte den Mustang ein paar Serpentinen hinauf, parkte den Wagen oben und beide stiegen aus, den Blick nach Westen gerichtet, über die Bucht hinweg hinüber zur Siedlung. Leon, der im Murano die Verfolgung der beiden sicherte, blieb am Fuße der Anhöhe und wartete.
Rodriguez, dessen richtiger Name Gary Wilson lautete und der tatsächlich aus Houston, Texas, stammte, zog ein Fernglas aus der Tasche, klappte es auf und warf einen Blick hindurch.
„Warum hast du dir das Geld nicht gleich am Hafen geben lassen?“ wollte seine Begleiterin wissen, der diese Irrfahrten schon jetzt an den Nerven zerrten.
Ungeduldig umrundete sie den Wagen, Gary aber schwieg und starrte durch die Okulare nach Süd-Westen. Von einem roten Auto, das sich dort auf der Landzunge nähern sollte, war nichts zu sehen.
„Weil ich wissen will, ob sie alleine gekommen ist, deshalb!“ antwortete er ein wenig zu laut. „Das dient unserer Sicherheit.“
Susan, seine Begleiterin, spürte ein Kribbeln in allen Gliedmaßen. Das viele Geld ließ sie ihre sonst zur Schau getragene Kälte vergessen. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
2504 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!