…
„Haben Sie gehört, Mr. Holmes?“ eröffnete der Lieutenant vorsichtig das vertrauliche Gespräch, indem er ihn aufforderte Platz zu nehmen, was Perry sogleich akzeptierte. „Es liegt keine Anzeige vor, es ist offiziell nichts geschehen. Wenn Sie mir trotzdem zu der Sache etwas erzählen wollen, dürfen Sie das selbstverständlich tun. Sollte sich dabei erweisen, daß das Gesetz verletzt worden ist, werde ich die Angelegenheit prüfen. Das steht fest!“
Perry nickte verständnisvoll. So ein netter Polizist war ihm noch nie begegnet. Jene, die er bisher kennengelernt hatte, wollten von ihm meist Beträge im zweistelligen Bereich einfordern - aus verkehrstechnischen Gründen.
„Soll ich nicht besser einen Anwalt zu Rate ziehen oder ihn dem Gespräch beiwohnen lassen?“ fragte er leutselig.
„Ich denke, das wird nicht nötig sein. Verhaften werde ich Sie nicht. Und sollten Sie etwas sagen, das Sie belastet: Es gibt hier keinen Stenographen, der mitschreibt und – ich bin in der Minderheit.“
Dieser Wink mit dem Zaunpfahl wiegte Perry in Sicherheit, denn tatsächlich war er noch immer der festen Überzeugung, keine Gesetzesübertretung begangen zu haben! Und Mathew Holyfield war verdammt noch mal begierig, endlich diese Geschichte zu hören.
Also begann Perry zu erzählen. Es fing an einem Freitag an, bei Nellies Geburtstag, und er berichtete in einer rein hypothetischen Form, das heißt, er fabulierte, als wäre die Geschichte eine Erfindung, seiner Phantasie entsprungen. Auch wenn die Personen darin durchaus realen Charakter aufwiesen. Dadurch gedachte er sich ein wenig abzusichern.
Während dieses langen Berichts, der von wiederholten Heiterkeitsausbrüchen der Zuhörer begleitet wurde, gelangte Perry zu der Ansicht, daß ihm niemand glauben würde. Er irrte gewaltig. Von einem Erpresserschreiben wußte er nichts, wie er ausdrücklich betonte, das war mit seiner Absicht überhaupt nicht zu vereinbaren.
Am Ende erklärte Holyfield, er sei kein Jurist, habe einen solchen Fall auch noch nie auf seinem Tisch gehabt. Dennoch zweifle er daran, daß der Protagonist dieser Geschichte rechtens gehandelt habe.
Erst jetzt war Perry in der Lage sich einigermaßen zu entspannen. Über zwei Monate hinweg, und länger, hatte er sich trotz allem immer wieder in Bedenken verzehrt. Nun, da er eine Art Geständnis abgelegt hatte, fühlte er sich von einer Zentnerlast befreit. Nellie erging es nicht anders, und auch Dr. Fletcher, der über Wochen etwas vermutet hatte, zeigte sich beruhigt. …
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