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… “

Freiheitsberaubung. Leise wiederholte Perry dieses Wort. Er raubte einem Menschen dessen persönliche, vom Gesetzt garantierte Freiheit. War er jetzt ein Kidnapper? Ein Verbrecher? Allen Indizien zum Trotz sah er das etwas anders. In den Zoos dieser Welt zum Beispiel befanden sich zahllose unschuldige Kreaturen in Haft, die rein gar nichts verbrochen hatten. Sie wurden gefangen, ihrer persönlichen Freiheit beraubt und - ohne Prozeß - lebenslang eingesperrt. Oft sogar zur Fortpflanzung animiert. Nun, letzteres hatte er mit seinem Gast nicht vor …

Aber in Zoos fand Freiheitsberaubung statt! Und er persönlich war dafür leider auch mitverantwortlich. Wer wurde dafür jemals zur Rechenschaft gezogen? Gab es ein Tribunal, das die Rechte der tierischen Insassen verteidigte, irgendeine Lobby?  

„Ja, ich höre Sie … sehr gut. Wie geht es Ihnen?“ antwortete Perry.

Truman stemmte seine Fäuste in die ausladenden Hüften. Wie es ihm ging, wollte dieser Kretin wissen.

„Es geht mir beschissen!“ schleuderte er den Satz der Tür entgegen. „Ich muß hier raus. Und zwar sofort! Ich ersticke!“

Dafür, daß es ihm beschissen geht, überlegte Perry, verfügt der Kerl über viel zu viel Energie. Er drückte einen Knopf, und die Klimaanlage an der Wand neben Truman schaltete sich ein. Der schenkte ihr nur einen flüchtigen Blick.

„Sie sollten sich zuerst beruhigen“, schlug Perry vor.

Ich bin ruhig!“ brüllte Truman und riß eine Schublade der Kommode heraus, sodaß sie zusammen mit den Kleidungsstücken auf dem Boden landete. „Ich habe Termine! Wichtige Termine!“

Da begann sein linkes Auge zu zucken. Nicht oft, nur ab und an. Und wieder wurde Perry an Fallbrook erinnert, wo ihm dieses nervöse Auge zum ersten Mal begegnet war.

„Ich fürchte“, sagte Perry mit so ruhiger Stimme, wie ihm das in der Aufregung möglich war, „Ihre Termine werden sich noch ein wenig gedulden müssen.“

Inzwischen ging der Milliardär im Raum hin und her, dachte nach, während sein Blick immer wieder gereizt zur metallenen Tür hinüber wanderte. Das Tor zur Freiheit.

„Was wollt ihr von mir?“ fragte er mit durchaus vernünftiger Stimme, denn daß es sich um eine Entführung handelte, stand für ihn mittlerweile fest.

Bis gestern hatte sich Robert Truman, Geschäftsmann, Waffenhändler, Multimilliardär, Geizhals und Kotzbrocken vollkommen unbehelligt im Lande bewegen können, ohne Gefahr zu laufen, erkannt, belästigt oder gar entführt zu werden. …


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