… Pazifisch blau.
Lt. Mathew Holyfield - Mitarbeiter des San Diego Police Departments und Leiter der Vermißtenabteilung, eines Dezernats der Mordkommission - blieb vor der prächtigen Villa stehen. Daß er kein Namensschild entdecken konnte, störte ihn nicht weiter. Namensschilder waren hier Mangelware, die Briefträger taten ihm ein wenig leid. Oftmals standen Pseudonyme anstelle der Familiennamen an den Toren, zuweilen war lediglich eine Zahlenkombination zu finden.
Das Haus Nr. 47 gestaltete sich eindrucksvoll. Zirka 50 Meter war das Grundstück lang und 40 Meter breit, grenzte im Süden an eine Wohnanlage. Im Vorgarten spendeten Palmen den nötigen Schatten, hinter dem Anwesen schäumte der endlose Stille Ozean. Ein Traum von einem Wohnsitz, dachte Holyfield. Er betätigte die Klingel und wartete. Nichts rührte sich.
Der Grund für sein Erscheinen war ein goldfarbener Bentley, den man im nördlich gelegenen Oceanside auf einem Parkplatz gefunden hatte, und von dessen Fahrer jede Spur fehlte. Der Wagen gehörte keinem Geringeren als Robert Truman. Wer das war, ahnten die Nachbarn vermutlich nicht; das Police Department wußte es! Und so leitete man automatisch eine Suche nach dem Vermißten ein, der am Vorabend mit seinem Anwalt bei Johns gespeist hatte, und der nach dessen Aussage seinen geliebten Bentley niemals dort hätte stehenlassen, es sei denn, er wäre daran gehindert worden. Mit Gewalt.
Truman führte ein solides Leben, von ihm waren keine jener Eskapaden bekannt, wie man sie von manchen Hollywoodgrößen in den Gazetten las. Noch nicht einmal ein Foto des Milliardärs sah man in der Öffentlichkeit, auch die Polizei besaß keines. Außerdem war er verheiratet. Seine Frau befand sich im Urlaub, wie Holyfield erfahren hatte. Irgendwo auf einer Südsee-Insel.
Der diskrete Besucher lief um das Gebäude herum, eines der Fenster war schräg gestellt. Anscheinend hatte der Hausherr nicht vorgehabt, ebenfalls zu verreisen, ansonsten hätte er dieses Fenster verschlossen. Angestellte schien es hier keine zu geben, die Klingel blieb unbeantwortet. Holyfield verhielt sich zurückhaltend, informierte keinen der Anwohner, sprach mit niemandem. Schließlich wollte das Department nicht dafür verantwortlich gemacht werden, daß die Anonymität der Steuerzahler ins Wanken geriet. Und Truman war ein Schwergewicht in Sachen Steuern.
Lt. Holyfield zog sich zurück, setzte sich in seinen Toyota und fuhr zu seiner Dienststelle. …
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