… Der Kunde war äußerst ungehalten, da bereits im Vorfeld der gesamte Betrag überwiesen worden war. Hatte sich zunächst geweigert, die Frachtkosten ein zweites Mal zu übernehmen, und erst eingelenkt, als die Waffen in den Staaten bleiben sollten. Ob jener Kunde dahinter steckte? Das konnte sich Truman gut vorstellen. Diese Südamerikaner waren gnadenlose Geschäftsleute, die über Leichen gingen, die selbst vor Angriffen auf Militärs nicht zurückschreckten. Eine Entführung würde zu Ortega passen. Aber wie hatten sie ihn hier in Kalifornien finden können? Er war auch damals nicht persönlich in Erscheinung getreten. Der Milliardär rätselte, war sich aber beinahe sicher, es mit Ortega dos Santos zu tun zu haben.
Er hatte ihm versprochen, die Waffen in Riberalta abzuliefern und sein Versprechen nicht gehalten. Nicht halten können, um genau zu sein! Darauf legte Truman besonderen Wert. Und dos Santos hatte - nach der letztendlichen Lieferung einen Monat später - vernehmen lassen, wie ihm sein Anwalt und Freund Richard Bloom mitteilte, daß für ihn die Angelegenheit noch nicht erledig sei. Wie aber konnte Truman nun herausfinden, ob es sich tatsächlich um Ortega handelte? Der war ein erbarmungsloser Verhandlungspartner, und wenn er auf diese Art seine doppelten Transportkosten zurückhaben wollte, so würde er, Truman, zum Schein darauf eingehen müssen. Zuerst jedoch galt es zu prüfen, ob es Ortega war. Er postierte sich erneut vor der Tür und blickte ihr ins metallene Antlitz.
„Wenn das Wetter uns einen Streich spielt“, begann er vorsichtig, „sind uns zuweilen die Hände gebunden.“
Perry, der die Augen nicht von seinem unfreiwilligen Gast nahm, dessen Gesicht durch das extreme Weitwinkelobjektiv im Monitor ein wenig verzerrt dargestellt wurde, verstand nicht. Was hatte das Wetter damit zu tun, daß Truman hier war? Hatte er seine Stimme wiedererkannt? Was hatten sie für ein Wetter gehabt in jener Nacht bei Fallbrook? Wenn er sich richtig erinnerte, war es damals sternenklar und kühl gewesen, und Perry hatte gefroren, während Truman schwitzte. Auch waren dessen Hände nicht gebunden, sondern er hing im Gurt und nur der rechte Arm war ein wenig taub. Perry begriff, daß der Milliardär einen Versuch startete, durch Fangfragen zu eruieren, wer sein Gesprächspartner war. Das jedoch sollte ihm mißlingen. Auf keine seiner Fragen würde Perry adäquat antworten. Bestenfalls in Gleichnissen, das nahm er sich vor. …
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