Truman schüttelte den Kopf. Ein Baseballspiel im Petco Park sah er sich gerne mal an. Meist jedoch im Fernsehen. Über die schüchternen Einsätze der Verantwortlichen konnte er nur müde lächeln. Warum machten sie es nicht wie die New Yorker? Sie brauchten sich gar nicht zu beklagen. Was waren schon 73 Millionen, dachte er. Mit seiner Finanzkraft könnte er sich die Clubs der Nordamerikanischen Ligen allesamt kaufen, mehrfach. Truman überlegte, ob er den Padres nicht einen oder zwei Spitzenspieler spendieren sollte, verwarf aber diesen absurden Gedanken wieder; viel lieber behielt er sein Geld bei sich. Wieso sollte gerade er sich als Wohltäter aufspielen? Zuvorderst mußte er sich jetzt um sich selbst kümmern, nicht um heruntergewirtschaftete Baseball-Vereine.
Der Inhaftierte legte die zerknitterten Zeitungsblätter weg, vielleicht las er sie später noch einmal durch. Wie anders sollte man sich hier die Zeit vertreiben? Als er noch darüber grübelte, fiel sein Blick auf den Fernseher neben der Tür. Mürrisch erhob er sich, ging hinüber und schaltete das Gerät ein. Zuhause besaß er einen wesentlich größeren, aber für den Notfall mußte dieser genügen. Er ging zurück zur Liege, setzte sich und wartete. Nichts geschah.
Vor dem Apparat lag eine Fernbedienung, aber er lief trotzdem nicht, zeigte keinerlei Anzeichen einer Stromversorgung. Truman untersuchte ihn ausgiebig, fixierte alle Kabel, gleichgültig, ob ihnen eine Funktion innewohnte oder nicht, der Kasten schwieg. Gut, dachte er, dann eben nicht. Dessenungeachtet galt es die Zeit totzuschlagen. Hier unten gab es nichts, was ihm Freude bereitet, was ihn interessiert hätte. Die Gewichte ließen ihn kalt. Gewichte stemmen war etwas für Hirnlose, hatte ihn nie interessiert. Er dachte ans Essen! Seit er diese beklagenswerte Birne verschluckt hatte, brummte sein Magen ohne Unterlaß. Der war es nicht gewohnt, derart phantasielos unterhalten zu werden.
Irgendwann landete der fette Milliardär auf dem Hometrainer, und wäre beinahe wieder heruntergefallen, weil der Sattel zu hoch eingestellt war. Sein Vorbenutzer mußte um einiges länger gewesen sein als er, den eine eher bescheidene Körpergröße kennzeichnete.
Als die Höhe stimmte, trat Truman behäbig zu. Das hatte er sich nicht träumen lassen, einmal auf einem stationären Fahrrad zu sitzen, um sich die bleierne Zeit zu vertreiben!
Ein paar Minuten bewegte er lustlos die Pedale, als er plötzlich innehielt, weil er die elektronische Anzeigetafel des Übungsgerätes für sich entdeckte. …
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