… Dort konnte man das Profil der Strecke einstellen, die man zu fahren gedachte, oder die Wattzahl ablesen, die man treten wollte, dort wurde sogar der Puls angezeigt und die bereits gefahrenen Meilen. Niemals hatte Truman ein solches Gerät benutzt. Wozu auch? Er drückte verschiedene Tasten, suchte eine geschlagene halbe Stunde nach der Eingabe ‚Steil Bergab’ und konnte sie nirgends finden. Nicht einmal eine Bremse war vorhanden.
Endlich radelte Truman los - was auch sonst hätte er hier unten tun sollen - als nach ein paar Meilen Geräusche zu hören waren. Jemand sprach mit ihm! Sofort hörte er auf zu treten. Offenbar waren seine Entführer zurück. Hoffnungsfroh stieg er vom Rad und trat vor die Tür.
„Ja! Hallo!“ rief er voll der Erwartung.
Die Stimme jedoch kam nicht aus dem Lautsprecher über der Tür, sondern aus dem Fernseher. Er lief also doch! Truman stellte sich vor den Kasten, nahm die Fernbedienung in die Hand und wollte damit zur Liege gehen. Aber diese Fernbedienung war mit einer Kette an der Wand festgemacht, man konnte sie nicht weiter als einen Meter vom Fernseher entfernen. Der Gefangene legte sie auf die Fliesen zurück und setzte sich auf den Stuhl; von hier ließ es sich leichter aufstehen.
Es lief eine jener täglichen Seifenopern, die einem mit ihrem debilen Hintergrundgelächter die Sinne verwirrten. Gefangenschaft hin oder her, das aber wollte sich Truman nicht antun, erneut stand er auf, ein passendes Programm zu suchen.
Ein erstaunlich gutes Sortiment konnte er hier unten empfangen, auch mehrere Nachrichten- und Sportsender. Sogar ein Footballspiel übertrugen sie gerade, das interessierte ihn. Truman schob sich das Kopfkissen zurecht und machte es sich auf der Liege bequem.
Die Arizona Cardinals traten gegen die San Francisco 49 er an. Es ging ganz schön zur Sache. Die Cardinals lagen knapp in Führung, hatten soeben einen weiteren Touch down erreicht, ein Spieler stellte sich den ovalen Ball für den folgenden Torschuß zurecht, die Menge jubelte, er nahm Anlauf - da wurde das Bild schwächer, verschwand schließlich ganz.
„Mist“, murmelte Truman, stand auf und ging zum Fernseher hinüber, der nichts als seine schwarze Mattscheibe präsentierte. „Was ist denn das für ein blödsinniger Kasten, der einmal läuft und dann wieder nicht?“ fragte er die Metalltür, die jegliche Verantwortung ablehnte.
Erneut meldete sich der Hunger. Genauer gesagt war er sein ständiger Begleiter, seit er hier unten eingesperrt war, gleichviel ob er fernsah, radelte oder schlief. …
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